- Augengesundheit
Ein turbulentes Jahr ist zu Ende gegangen. Halten wir für einen Moment inne und blicken gemeinsam zurück auf 365 spannende Tage, geprägt von Erfolgen und Herausforderungen, Errungenschaften und neuen Potenzialen.
Mit der Rettung von Augenlicht in den weltweit ärmsten Regionen hat Light for the World 1988 eine Mission gefunden. Unsere Reichweite ist in den letzten Jahren stark gewachsen und auch unsere Wege zu helfen, haben sich ausgeweitet und schließen die Stärkung von Menschen mit Behinderungen und die Umsetzung ihrer Rechte ein. Erfahren Sie, was wir 2021 erreicht haben und wie Light for the World zahlreichen Menschen helfen konnte:
1. Wir ermöglichen Kindern den Zugang zu Augengesundheit
Weltweit sind rund zwei Millionen Kinder blind. Mit der richtigen medizinischen Versorgung könnte den meisten geholfen werden, doch die Zeit drängt. Erfolgt eine Behandlung zu spät, lernt das Gehirn das Sehen nicht und das betroffene Kind bleibt sein Leben lang blind.
Wir wollen mehr Kinder mit unserer Hilfe erreichen als je zuvor! Deshalb haben wir 2021 ein länderumspannendes Projekt namens „123…I can see!“ ins Leben gerufen. In Burkina Faso, Äthiopien, Mosambik und Uganda verbessern wir den Zugang zu augenmedizinischer Versorgung für Kinder in Schulen und Gemeinschaften, bilden Ärtz*innen und Optiker*innen aus und machen auf staatlicher Ebene auf das Problem mangelnder Augengesundheit aufmerksam.
Ich dachte, es sei Magie!
Edith aus Uganda über den Moment, als sie zum ersten Mal eine Brille aufgesetzt hat
Auch Edith hat als Kind Unterstützung von Light for the World bekommen. Ihre Brille hat ihr Leben verändert. Zuvor ließen ihre Leistungen stark nach und wirkten sich beträchtlich auf ihr Selbstbewusstsein aus. Eine Brille reichte aus, um Ediths Zukunft zu verändern. Schnell wurde sie Klassenbeste und studierte anschließend Beschaffung und Logistik.
2. Wir lassen niemanden zurück
Menschen mit Behinderungen sind im Falle von Katastrophen besonders betroffen. Viele von ihnen benötigen ein funktionierendes Netzwerk, um ihren Arbeitsalltag meistern zu können.
Als weltweite Krise hat die Covid-19-Pandemie gravierende Auswirkungen auf das öffentliche Leben. Einschränkungen betreffen auch Menschen mit Behinderungen, die auf regelmäßige gesundheitliche Unterstützung angewiesen sind. Rehabilitationsprogramme können aufgrund von Social Distancing nicht abgehalten werden. Kinder können die Schule nicht besuchen. Für Menschen, die sich mithilfe von Lippenlesen verständigen, ist die Kommunikation erschwert und Unternehmer*innen können ihren Lebensunterhalt nicht verdienen.
Im Laufe des letzten Jahres konnten wir mehr als 114.000 Menschen mit unserer Unterstützung erreichen. Davon waren 42% Kinder, die wir mit inklusiver Bildung und Rehabilitationsprogrammen helfen konnten.
3. Wir gestalten eine inklusive Welt
Dieses Jahr durften wir zum dritten Mal in Folge den Her Abilities Award an drei brillante Frauen in den Kategorien Gesundheit und Bildung, Rechte und Kunst, Kultur und Sport vergeben.
Frauen mit Behinderungen haben es während der globalen Covid-19-Pandemie noch schwerer, ihre Fähigkeiten erfolgreich zu leben.
Heidemarie Egger, Jurorin des Her Abilities Award
„Jetzt packen wir die Gelegenheit, die uns der Her Abilities Award bietet: Wir machen Frauen mit Behinderungen sichtbar, damit sie die Welt verändern können!“, sagt Heidemarie Egger.
Die Gewinnerinnen des Her Abilities Award verändern die Welt
In Uganda setzten wir uns für Inklusion am Arbeitsplatz ein und arbeiten seit Jahren erfolgreich mit einem innovativen Ansatz. Von Light for the World ausgebildete Inklusionsberater*innen bereiten das Arbeitsumfeld von Unternehmen für Menschen mit Behinderungen vor und betreuen diese für einen längeren Zeitraum. Durch diese externe Beratung entsteht ein erfolgreiches Arbeitsverhältnis zwischen Menschen mit Behinderungen und Unternehmen.
4. Wir tragen zur Selbstbestimmung bei
Durch die Covid-19-Pandemie wurden weltweit Fortschritte der Geschlechtergerechtigkeit eingedämmt und mancherorts sind sie sogar rückläufig. Auch Behinderungen treffen Frauen mit 19,2% vermehrt im Vergleich zu Männern mit 11%.
Aus diesem Grund fördern wir vollem Frauen mit Behinderungen in ihrer Selbstständigkeit und freuen uns, zwei Frauen vorzustellen, die dieses Jahr mit der Unterstützung von Light for the World den Schritt in eine erfolgreiche Selbstständigkeit gewagt haben.
Als Schneiderin konnte Jenny dieses Jahr hohe Gewinne erzielen und investierte in ihr eigenes Reinigungsunternehmen. Mittlerweile sind dort drei andere Frauen beschäftigt. Mit ihrer unternehmerischen Erfahrung ist Jenny ein Mehrwert für jedes Unternehmen. Deswegen durchläuft sie derzeit die Ausbildung zur Inklusionsberaterin bei Light for the World.
Nightys Idee eine Schneiderei zu eröffnen, hat ihr Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Nachdem sie von Light for the World Startkapital bekommen hat, ging es steil bergauf. Mittlerweile hat sie zehn weitere Schneiderinnen ausgebildet, fünf davon haben eine Behinderung. Auch auf Gemeindeebene ist Nighty aktiv und vertritt die Interessen von Menschen mit Behinderungen.
5. Wir fördern Bildung, um dem Armutskreislauf zu entkommen
Wir haben erkannt, dass Bildung der beste Weg aus der Armutsfalle und Diskriminierung für Menschen mit Behinderungen ist. Deswegen haben wir unser Vorzeigeprogramm One-Class-for-All 2021 auf ganz Burkina Faso ausgeweitet.
Dieses Projekt wird die Zukunft von Kindern mit Behinderungen in Burkina Faso verändern. Bald können sie in 40% der Schulen des Landes gemeinsam mit anderen Kindern lernen und sich weiterentwickeln. Um das zu ermöglichen, unterstützen wir die Kinder schon in ihren frühen Jahren mit Rehabilitationsprogrammen und schulen Lehrer*innen, mit dem Ziel, alle Kinder gemeinsam zu unterrichten.
Wir ermöglichen Bildung in Krisensituationen
Der 11-jährige Jima geriet als Kleinkind in einen Brand und trug körperliche und psychische Schäden davon. Als Flüchtling lebt er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern seit acht Jahren im Flüchtlingslager im Südsudan.
Seit Light for the World Mitarbeiter Akoi Mayen Kur Jima beim Lernen und körperlichen Reha-Übungen unterstützt, hat er große Fortschritte gemacht.
Kinder mit Behinderungen brauchen vor allem in Krisensituationen regelmäßige Betreuung. Wenn ihre Routinen und Unterstützungsprogramme wegfallen, werden ihre Fortschritte oftmals zunichtegemacht.
Trotz der fortschreitenden Covid-19-Pandemie, die uns immer wieder vor Überraschungen und Herausforderungen stellt, konnten wir auch 2021 viele Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben begleiten. Unsere Mission werden wir auch in den nächsten Jahren verfolgen, jedes Jahr neues lernen, altes hinter uns lassen und uns im Sinne der Menschen, die wir unterstützen weiterentwickeln.