- Augengesundheit
In Regionen, die besonders stark unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden, leben Menschen oftmals mit einem Nährstoffmangel, weil es zu wenig zu essen gibt. Dies kann insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren schwerwiegende Folgen haben, wie Blindheit und in einigen Fällen sogar den Tod.
Der Schock stand Batira ins Gesicht geschrieben, als er den Umfang des Sehverlusts bei seinem zehnjährigen Sohn Abel bemerkte. Der Junge verlor sein Augenlicht und konnte am rechten Auge nur noch schlecht sehen. Plötzlich wurde seinem Vater klar, dass er dringend Hilfe benötigte und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Allerdings sind die Bustickets in die nächstgelegene Stadt teuer, und die Familie musste warten, bis sie genug Geld für die Reise zum Krankenhaus gespart hatte.
Bei der Untersuchung in der Stadt Arba Minch erhielt Abel eine schockierende Diagnose: ihm fehlen lebensnotwendige Nährstoffe, wie z. B. Vitamin-A. Dieser Mangel führt dazu, dass sich weiße Flecken in seinen Augen bilden und seine Sehkraft langsam schwindet Der entstandene Schaden an seinen Augen ist nicht mehr rückgängig zu machen.
Vitamin-A-Mangel kann tödlich sein
Jährlich erblinden zwischen 250.000-300.000 Kinder durch Vitamin-A-Mangel, überwiegend in Afrika und Südostasien. Kinder unter fünf Jahren sind besonders gefährdert ihr Leben aufgrund dieses Mangels zu verlieren.
Schnelles Handeln ist bei einem Vitamin-A-Mangel wichtig, da der Schaden der Sehkraft nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Auch Abels verlorene Sehkraft ist nicht wiederherstellbar. Das rechte Auge wird für immer beeinträchtigt sein. Dennoch konnte die Behandlung im Krankenhaus das Schlimmste verhindern. Über einen Zeitraum von zwei Wochen wurden seine Augen mit Vitamin-A-Tropfen behandelt. Zudem hat das Krankenhaus veranlasst, dass Abel zwei Dosen Vitamin-A pro Jahr verabreicht bekommt.
Die Folgen des Klimawandel sind die Ursache für Mangelernährung
Der Klimawandel stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Entwicklung und das Wohlergehen Äthiopiens dar. Nach Angaben der Weltbank ist Äthiopien aufgrund seiner Abhängigkeit von der Regenfeldwirtschaft, seiner geringen Anpassungsfähigkeit und seiner Gefährdung durch hydrometeorologische Gefahren wie Dürren und Überschwemmungen eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder
Augengesundheitsexpertin von Light for the World in Äthiopien, Alem Mekonnen
Für Familien, wie jene von Abel, ist die Landwirtschaft nicht nur die wirtschaftliche Grundlage, sondern versorgt die Familie mit Nahrung. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern schon seit Jahrzenten spürbar. Neben Dürren zerstören Überschwemmungen und Wirbelstürme die Ernten. Es gibt zu wenig Nahrung, um Menschen mit überlebenswichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Viele Hilfsorganisationen, darunter Light for the World, verteilen vorsorglich Vitamin-A-Tropfen an Kinder. Regelmäßige Augenuntersuchungen in abgelegenen Regionen helfen, einen Vitamin-A-Mangel schnell zu erkennen und zu reagieren. So konnten wir 2022 in Äthiopien knapp 300 Dosen und in Uganda knapp 100 Dosen gegen Vitamin-A-Mangel verteilen.
Dem Klimawandel können wir nur auf globaler Ebene entgegentreten. Maßnahmen müssen übergreifend umgesetzt werden und für alle gelten. Nur so, können wir die Auswirkungen des Klimawandels weltweit eindämmen. Bis dahin bekämpfen wir die Symptome, zu denen Mangelernähurng und Erblindung zählen.