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Eloise war der vierte Zyklon innerhalb von zwei Jahren, der Mosambik verwüstet hat. © Mango Sound
Eloise war der vierte Zyklon innerhalb von zwei Jahren, der Mosambik verwüstet hat. © Mango Sound

Klimakrise = Gesundheitskrise

Der Klimawandel und die damit verbundenen Naturkatastrophen und Ressourcenkonflikte sind weltweit zunehmend spürbar.

Menschen mit Behinderungen sind besonders stark von diesen Entwicklungen betroffen und gefährdet. Leider werden sie in den Diskussionen und Maßnahmen zum Klimaschutz weitgehend marginalisiert.

Regierungen, internationale Organisationen und Geldgeber*innen müssen dringend Inklusion von Menschen mit Behinderungen auf allen Ebenen sicherstellen.

Ein menschenrechtsbasierter Ansatz sollte sich auf Richtlinien, Strategien und Aktivitäten zur Schadensminderung und Anpassung an den Klimawandel sowie dem Katastrophenschutz konzentrieren.

Ein älterer Mann mit Krücken steht vor seinem überfluteten Haus im Südsudan.
Älterer Mann mit Krücken vor seinem überfluteten Haus im Südsudan.

Auswirkungen auf Menschen mit Behinderungen:

Aufgrund des Mangels an Daten stehen nur begrenzte quantitative Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf Menschen mit Behinderungen zur Verfügung. In folgenden Bereichen sind sie davon besonders betroffen:

  • Gesundheit: Menschen mit Behinderungen erleben oft größere gesundheitliche Auswirkungen aufgrund extremer Wetterbedingungen. Zum Beispiel haben einige Menschen mit hoch liegenden Rückenmarksverletzungen eine geringere Fähigkeit zu schwitzen, was ihre Empfindlichkeit gegenüber Hitzewellen erhöht.
  • Wirtschaftliche Teilhabe: Anpassungen an den Klimawandel und die Bewältigung seiner Auswirkungen erfordern finanzielle Ressourcen, zum Beispiel ein regelmäßiges Einkommen. Jedoch sind nur 36 % der Menschen mit Behinderungen erwerbstätig im Vergleich zu 60 % der Menschen ohne Behinderungen.
  • Katastrophenrisiken: Frauen, Männer und Kinder mit Behinderungen sind bei Naturkatastrophen einem höheren Sterblichkeitsrisiko ausgesetzt. Dies liegt nicht an ihrer Behinderung, sondern an unzureichenden inklusiven Maßnahmen im Katastrophenschutz.
  • Klimamigration: Wenn Klimaanpassung vor Ort scheitert, verbleiben interne oder grenzüberschreitende Migration als einzig realisierbare Alternativen. Menschen mit Behinderungen und ihre Familien sind jedoch nicht immer in der Lage, einfach umzuziehen.
  • Informationen: Öffentlich verfügbares Wissen ist aufgrund fehlender Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen häufig nicht zugänglich. Dies gilt auch für Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels und notwendige Anpassungsstrategien, wodurch eine informierte Entscheidungsfindung erschwert wird.
  • Umgekehrte Wirkung: Der Klimawandel kann auch Beeinträchtigungen verursachen, zum Beispiel durch Unterernährung bei Kindern. Wo der Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen begrenzt ist, breitet sich Trachom, die Hauptursache für vermeidbare Blindheit, leichter aus.
Ein Mann stapft durch eine überflutete Wiese nahe eines Camps für Geflüchtete im Südsudan.
Überflutung im Südsudan.