- Augengesundheit
Gehören Sie zu den zwei Dritteln der Deutschen über 16 Jahren, die eine Brille tragen? Erinnern Sie sich noch an den Zeitpunkt, als ihr Sehproblem erstmals diagnostiziert wurde? Wahrscheinlich haben Sie einen Untersuchungstermin bekommen und wenig später eine neue Brille in den Händen gehalten. Erfahren Sie hier, warum das in anderen Ländern oftmals nicht der Fall ist und wie wir bei Light for the World das ändern wollen.
Entscheidend ist die Früherkennung: damit sich Sehprobleme nicht verschlechtern, müssen sie so früh wie möglich entdeckt und behandelt werden.
Doch noch immer bleiben 90 % der Sehprobleme weltweit unbehandelt, vor allem in Niedrig- und Mittellohnländern der Fall. Dadurch verschlimmern sich Symptome und können bei Krankheiten wie Grauer Star oder Trachom zu einem vollkommenen, zum Teil bleibenden, Sehverlust führen.
Frühzeitig Augengesundheit fördern
Auch Kinder können schon in frühen Jahren Sehprobleme entwickeln. Um die Augengesundheit zu fördern, muss an mehreren Punkten angesetzt werden.
Mehr als 200.000 Kinder weltweit sind blind aufgrund des Grauen Stars. Dieser kann angeboren oder durch eine Augenverletzung ausgelöst sein. Eine Operation muss aus zwei Gründen schnell erfolgen. Das Sehvermögen entwickelt sich erst nach und nach, ein Neugeborenes sieht seine Umwelt zunächst nur unscharf und schemenhaft. In den ersten fünf Lebensjahren entwickelt sich das Sehzentrum im Gehirn. Nur in diesem Zeitraum lernt das Auge zu sehen.
Ein weiterer Grund für die Erblindung von Kindern ist ein Vitamin-A-Mangel, ausgelöst durch eine Mangel- oder Unterernährung. Er ist besonders verheerend, denn anders als beim Grauen Star, der durch eine Operation korrigiert werden kann, ist die Sehkraft beim Vitamin-A-Mangel für immer verloren.
Sehschärfenfehler werden hierzulande schnell behandelt. In Ländern, wo Menschen fernab von ärztlicher Hilfe leben und wiederholte Reisen ins nächstgelegene Krankenhaus und Behandlungen zu teuer sind, beeinträchtigen sie die soziale Entwicklung und den Bildungsweg von Kindern.
Augenuntersuchungen in Schulen: Brillen für Kinder bereitstellen
Durch regelmäßige Augenuntersuchungen in Schulen können Augenprobleme schnell erkannt und Brillen für Kinder bereitgestellt werden. Doch auch beim Lehrpersonal muss erst Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Oftmals werden Schüler*innen als faul oder uninteressiert wahrgenommen, wenn sie in Wirklichkeit die Schrift auf der Tafel nicht erkennen können und Hilfe benötigen. Für Kinder ist es besonders schwer, ihre Sehprobleme mitzuteilen. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie ein Problem mit ihrer Sehkraft haben, denn in vielen Fällen kennen sie es nicht anders.
Fortbildung für Lehrer*innen im Auftrag der Augengesundheit
Wir entdecken Sehprobleme bei Schulkindern über zwei Wege:
- Wir organisieren regelmäßige Augenuntersuchungen für Schulklassen.
Augenkrankheiten werden dadurch schnell erkannt und angemessenen Behandlungen eingeleitet. Sehschwächen werden mithilfe von Brillen ausgeglichen. Kinder mit Augenerkrankheiten und -Infektionen werden ans nächste Krankenhaus überwiesen. Sie werden dort von Fachpersonal untersucht, erhalten Medikamente und werden, falls notwendig, operiert. - Wir bieten Fortbildungen für Lehrer*innen an, um Augenkrankheiten zu erkennen.
Sensibilisiertes Lehrpersonal veranlasst Überweisungen zu Augenärzt*innen, Optiker*innen oder in Krankenhäuser. Dort werden die Kinder untersucht und behandelt.
Diese Maßnahmen schlagen sich auch in den Statistiken nieder. Denn für Kinder, die im Laufe ihrer Schulzeit eine Brille bekommen, sinkt das Risiko eine Klasse wiederholen zu müssen um 44 %.
Langfristige Lösungen für Kinderaugengesundheit
Um unsere Reichweite zu erhöhen, haben wir von Light for the Wolrd eine Initiative zur Verbesserung der Kinderaugengesundheit in Burkina Faso, Äthiopien, Mosambik und Uganda gestartet.
Mit diesem langjährigen Programm stärken wir die Augengesundheit in Schulen durch die Fortbildung für Lehrer*innen, regelmäßige Augenuntersuchungen für Schulklassen und dem Bereitstellen von Brillen für Kinder. Zudem stärken wir die Gesundheitssysteme der Länder. Ebenso schnell wie Sie hierzulande unkompliziert Zugang zu Augengesundheitsmaßnahmen bekommen haben, sollten auch Kinder in abgelegenen Regionen nicht auf Hilfe warten müssen. Wir brauchen endlich hochwertige und integrierte Augengesundheitsmaßnahmen, die alle Kinder erreichen. Denn kein Kind sollte auf Bildung verzichten müssen, wenn geholfen werden könnte.