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Die Pandemie und ihre Auswirkungen haben derzeit die Welt voll im Griff – so scheint es. In Folge erzählen UnterstützerInnen, PartnerInnen und Mitglieder von Light for the World, was ihnen trotz allem oder gerade deswegen Hoffnung gibt – Tag 7: Siegbert Schindele
Tag 7: Siegbert Schindele
„Eine Woche voller Hoffnung war für mich die Karwoche. Zunächst war ich in großer Sorge, wie wir unseren Pfarrgemeinden das Osterlicht nach Hause bringen könnten. Da meldete sich plötzlich ein ehemaliges Mitglied unseres Pfarrgemeinderates und erzählte mir, dass er beruflich europaweit Konferenzen übertragen würde. Seine Frau sprach ihn bei Tisch an, ob er nicht gerade in den Tagen von Palmsonntag bis zum Weißen Sonntag die Gottesdienste aus der Murnauer Pfarrkirche live streamen könnte. Da entschied er sich spontan ehrenamtlich diesen Dienst zu übernehmen und der Pfarreiengemeinschaft damit das Licht von Ostern in die Familien zu streamen. Herzlichen Dank also an Stefan Völker.
Er hat ungezählten Menschen Licht und Hoffnung gebracht.“
Tag 6: Kirsten Bruhn
„Was es ist, das mir derzeit Hoffnung gibt?
Mir wird extrem bewusst in diesen Tagen, wie beruhigend es ist zu sehen und zu erleben, dass die Natur weitermacht. Sie erblüht, rauscht und die Tiere erfreuen sich, unbeirrt durch Covid-19, der erblühenden Frische.“
Tag 5: Saliya Kahwatte
„Was es ist, das mir derzeit Hoffnung gibt?
Die Corona-Pandemie ist über uns alle hereingebrochen wie ein Wolkenschauer und hat uns ziemlich kalt erwischt. Viele Menschen nehmen die aktuellen Geschehnisse als Bedrohung und Krise wahr.
In meinem Leben musste ich mich mehrfach schwierigen Herausforderungen stellen, auf die ich überhaupt nicht vorbereitet war. Wo das Elend am größten ist, wächst auch die Hoffnung, dachte ich mir oft und lenkte meinen Fokus in diesen Phasen stets auf das Schöne, auf die positiven Dinge des Lebens.
Die letzten Wochen waren für mich sehr von Lähmung geprägt, stellenweise hatte ich das Gefühl regelrecht in meinem Home-Office zu „hospitalisieren“. Nach einigen Tagen der Tatenlosigkeit, raffte ich mich wieder auf, mit dem Ziel das Licht am Ende des Tunnels entschlossen anzusteuern.Mein Plan sollte aufgehen! Als ich am nächsten Morgen am Fenster meiner Hamburger Wohnung stand, schienen mir die Sonnenstrahlen ins Gesicht und führten zur erhellenden Erkenntnis: Diese Krise schenkt dir Zeit, die du sonst nicht hast!
Lange habe ich schon den Wunsch, einen Roman zu verfassen. Ich habe noch am selben Tag begonnen, Entschleunigung in Beschleunigung umzuwandeln. Die Wörter fließen mir förmlich aus der Feder, mittlerweile habe ich schon 170 Seiten geschrieben.
Die Hoffnung mein Buch noch während der Krise fertigstellen zu können, wird zur kreativen Energie, die mich magisch antreibt. So kann ich auch in diesen etwas dunklen Zeiten fröhlich und voller Zuversicht dem Licht des von mir selbst gesteckten Ziels entgegenschreiben.“
Tag 4: Hans Peter Haid
„Was ist es, das mir derzeit Hoffnung schenkt?
Als ich im letzten Frühjahr am grauen Star erkrankte, musste ich nur in die Augenklinik gehen, wurde untersucht und nach 14 Tagen erfolgreich operiert. Die eigentliche Operation von höchster Qualität dauerte zehn Minuten und die Kosten wurden zur Gänze von der Krankenkasse übernommen. In Afrika hingegen fehlt es an Augenärzten, Krankenhäusern, umfassenden Gesundheitssystemen. Und daher sind dort viele Menschen blind, obwohl eine relativ einfache Operation ihre Sehkraft binnen weniger Stunden wiederherstellen könnte.
Ich hoffe einfach, viele andere Menschen schließen sich meinem Beispiel an und spenden – auch in diesen Zeiten. Denn jede Spende hilft, einem Menschen seine Selbstbestimmtheit, seine Zukunft zurückzugeben.“
Tag 3: Maria Wollersberger
„Jetzt, in Zeiten der Corona-Krise, bin ich vermehrt im telefonischen Austausch mit unseren Spenderinnen und Spendern. Sosehr viele auch unter den Ausgangsbeschränkungen leiden, es ist vor allem die Hilfsbereitschaft von Nachbarn, über die sie erzählen, vom Osterei, das jemand ans Fenster gelegt hat, vom kleinen Hund, den Enkelkinder der Oma geliehen haben, damit sie nicht so allein ist. Und immer wieder spüre ich das Mitgefühl mit jenen, die in kleinen Wohnungen ausharren müssen und mit jenen, in deren Ländern es nur mangelhafte medizinische Versorgung gibt.
All diese Gespräche geben mir Hoffnung, dass wir uns wieder als eine Menschenfamilie sehen, wo die Sorgen und Freuden jedes einzelnen unser aller Sorgen und Freuden sind.“
Maria Wollersberger, Mitarbeiterin von Light for the World und Beraterin zum Thema Vermächtnis
Tag 2: Walther Huber
„Was es ist, das mir in diesen Zeiten noch Hoffnung gibt?
Es gibt immer Licht. Gestern war es ein kenianischer Freund, der schon bisher kaum genügend zum Leben hatte, nun wegen des Corona-Virus seine Arbeitsstelle verloren hat und keinerlei Sozialleistungen erhalten wird.
Dennoch schickte er mir – glücklich – ein Bild seiner Hündin: „ Alikka gave birth to 6 puppies, one black and 5 white ones.“ Das Leben geht weiter.“
Tag 1: Dayan Kodua
„Was es ist, das mir in diesen Zeiten noch Hoffnung gibt?
Energie fließt dahin, wohin die Aufmerksamkeit geht! Für mich war es daher von Beginn der Krise an wichtig darauf zu achten, wie wir als Familie und als Personen unseren Fokus lenken. Aus dem, was wir gerade erleben, können wir viel lernen: Mir ist bewusst geworden, wie zerbrechlich wir Menschen sind! Umso wichtiger ist es, mit Menschen in guter Gemeinschaft zusammenzuleben und auf einander zu achten, sich umeinander zu kümmern. Wichtig sind Liebe und Zusammenhalt. Und es ist wichtig, unsere Kinder aufzubauen und nicht mit Corona-Meldungen zu beängstigen.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass wir gestärkt aus dieser Zeit rauskommen – mit allem was dazu gehört!“