Die Hälfte der Kinder mit Behinderungen in Sub-Sahara-Afrika geht nicht zur Schule. Ein Pilotprojekt von Light for the World zeigt, dass es auch anders geht: Das Programm One Class For All zielt auf eine langfristige Veränderung, durch die seit 2016 fast 9.000 Kindern mit Behinderungen in Burkina Faso und Äthiopien ermöglicht wurde, ihr Recht auf Bildung wahrzunehmen.
„Am 20. November 1989 wurde die Kinderrechtskonvention verabschiedet – doch in den ärmsten Regionen der Welt, spüren viele Kinder ihre Auswirkungen kaum. Vor allem Kinder mit Behinderungen werden in einigen afrikanischen Ländern stigmatisiert. Eltern schicken ihre Kinder aus Scham nicht zur Schule, für andere ist der Schulweg zu weit oder die Schule ist nicht barrierefrei. Und viele Lehrkräfte haben keine Ausbildung, um inklusiven Unterricht zu gestalten“, sagt Astrid Pietig, Geschäftsführerin von Light for the World Deutschland.
Die Fachorganisation für Augengesundheit und Inklusion setzt sich mit One Class For All dafür ein, dass jedes Kind zur Schule gehen kann – und schafft erfolgreich die notwendigen Rahmenbedingungen dafür.
Systemwandel beginnt im Klassenzimmer
Dabei sind es oft schon kleine Veränderungen, die große Wirkung zeigen. One Class For All arbeitet mit Familien, Gemeinden und Schulen, um Unterricht für Kinder mit Behinderungen zu ermöglichen. Es werden Schulen ausgewählt, die bereit sind, Kinder mit Behinderungen aufzunehmen. Lehrkräfte erhalten Fortbildungen zu inklusiver Bildung und geben ihr Wissen an KollegInnen und Eltern weiter. One Class For All setzt aber auch auf politischer Ebene an und hat in Burkina Faso dazu beigetragen, dass das Bildungsministerium eine Strategie für Inklusive Bildung verabschiedet hat. So wird nachhaltiger Systemwandel angestoßen.
Investment in eine selbstbestimmte Zukunft
Insgesamt konnten über 6 Millionen Euro für One Class For All gewonnen werden. Vor allem 12 InvestorInnen, die sozialen Wandel anstoßen wollen, haben die Vision von inklusiver Bildung real werden lassen.
„Wir wollen eine nachhaltige Wirkung erzielen und die am stärksten Ausgegrenzten unterstützen – in Afrika sind das Kinder mit Behinderungen, die oft ihrer Zukunft beraubt werden. Mit One Class For All haben wir die richtigen Instrumente an der Hand, um Veränderungen im Bildungssystem auszulösen und einen Welleneffekt in ganz Subsahara-Afrika zu erzeugen“, so Susanne Hillebrand, Gründerin der Hil-Foundation und eine der 12 InvestorInnen hinter One Class For All.
Was erreicht wurde
Bisher konnte das Programm in mehr als 600 Schulen umgesetzt werden, 6.419 TeilnehmerInnen haben die Weiterbildungen für Lehrkräfte und pädagogisches Personal genutzt und fast 9.000 Kinder mit Behinderungen sind an den Modellschulen eingeschrieben. Das ermöglicht nicht nur die Verwirklichung der Kinderrechte, sondern hilft nachhaltig dabei, Armut im Land zu bekämpfen und Wirtschaftswachstum zu ermöglichen.
Informationen unter https://www.licht-fuer-die-welt.de/one-class-for-all
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